ZUCKER UND KÜNSTLICHE SÜSSSTOFFE: SOLLTEN WIR SIE MEIDEN?

Eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt werden, betrifft die Verwendung von Zucker und künstlichen Süssungsmitteln: Sie sind heute in jedem Produkt zu finden und werden oft als echter Vorteil des gekauften Präparats angepriesen (mit dem Versprechen, „leicht“ zu sein), aber ist das wirklich der Fall?

Die Auswirkungen des Konsums von Süssstoffen auf unsere Gesundheit sind ein viel diskutiertes (und ebenso umstrittenes) Thema in der Wissenschaft. In den letzten Jahren hat die Verwendung (und damit der Konsum) dieser Produkte exponentiell zugenommen: In den Vereinigten Staaten enthalten etwa 75% der verarbeiteten Lebensmittel und Getränke Zuckerzusätze, während in unserem benachbarten Europa der Konsum von künstlich gesüssten Getränken (die als gesündere Alternative zu den zuckerhaltigen Getränken vermarktet werden) inzwischen 50% des Gesamtverbrauchs an Erfrischungsgetränken ausmacht.

Und doch steht auf den Nährwertangaben dieser Produkte null Energie, so dass wir theoretisch in der Lage sein sollten, diese Lebensmittel zu trinken oder zu essen, ohne ein Gramm zuzunehmen.

Jüngste Studien zeigen, dass dies paradox ist: Obwohl sie keine (oder fast keine) Kalorien haben, können künstliche Süssstoffe den Blutzuckerspiegel und die Glukosetoleranz des Körpers verändern, und zwar bis hin zu einer Veränderung der Darmflora (Mikrobiota) mit einem verstärkten Wachstum von Arten wie Enterobacteroides und Clostridium und einer daraus folgenden Verringerung der Laktobazillen.

Diese Veränderung der Mikrobiota begünstigt Fettleibigkeit und das metabolische Syndrom und kann, wenn sie lange Zeit vernachlässigt wird, zu schwerwiegenderen Problemen wie Darmpermeabilität, Autoimmunkrankheiten und degenerativen Erkrankungen führen, und zwar durch einen Anstieg des Entzündungszustands und der Insulinresistenz.

Eine weitere Studie über den Konsum von künstlichen Süssstoffen zeigte ebenfalls eine Veränderung des Appetits: Bei den Patienten kam es zu einem Phänomen des kompensatorischen Überessens, das durch die Wahrnehmung eines süssen Geschmacks ausgelöst wurde, ohne dass tatsächlich Kalorien aufgenommen wurden; unser Körper erwartet bei der Wahrnehmung eines süssen Geschmacks eine bestimmte Kalorienzufuhr und setzt eine Reihe von Mechanismen in Gang, um die Hormone zu stimulieren, die an den Appetit- und Sättigungsmechanismen beteiligt sind.

Leider sind die negativen Daten damit noch nicht erschöpft: Die Ergebnisse einer Langzeitstudie (über 10 Jahre, mit Personen zwischen 20 und 65 Jahren), in der DNA-Proben der Probanden analysiert wurden, zeigen, dass ihr Konsum zu einer vorzeitigen Alterung führt, indem die Telomere (Teile der DNA) verkürzt werden und die Zellalterung um schätzungsweise 4,6 Jahre höher ist als bei denjenigen, die sie nicht konsumieren.

Ein übermässiger Konsum dieser Süssstoffe erhöht auch das Risiko, in die Fettleibigkeitsfalle zu tappen, mit allen negativen Folgen. Laut einer im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Studie erhöht der gewohnheitsmässige Konsum von „Zero“-Getränken das Risiko für (Typ-2-)Diabetes um 67%.

Ein weiterer negativer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist die Wirkung, die sie langfristig auf unseren Geschmack haben können, indem sie uns daran gewöhnen, sehr süsse Lebensmittel zu bevorzugen: Auf diese Weise wird es viel leichter, kalorienreiche Lebensmittel wie Süssigkeiten oder zuckerhaltige Getränke zu konsumieren und zu bevorzugen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass künstliche Süssstoffe:

  • den Appetit anregen und das Verlangen nach Zucker steigern,
  • die Abhängigkeit von Zucker erhöhen,
  • die körpereigene Fettproduktion anregen,
  • die Gewichtszunahme fördern,
  • Stoffwechselungleichgewichte verursachen,
  • die Darmflora verändern,
  • den Blutzuckerspiegel und das Insulin stimulieren,
  • die Zellalterung verstärken.

Aber was sollen wir tun?

Erstens ist es wichtig, die Etiketten von verpackten Lebensmitteln immer sorgfältig zu lesen und auf Zutaten zu achten, wie z. B.:

  • Acesulfam K,
  • Aspartam,
  • Saccharin,
  • Sucralose,
  • Cyclamat,
  • Neotamus,
  • Alitam,
  • Sorbitol,
  • Mannitol,
  • Xylitol.

Falls vorhanden, sollten Sie sich für ein anderes Produkt entscheiden: Das Angebot ist mittlerweile so gross, dass es nicht schwer sein wird, ein besseres Produkt zu finden.

Beim Backen oder bei Getränken wie Kaffee, Tee, Cappuccino kann man die Süssungsmittel durch Gewürze wie Zimt und Sternanis oder allenfalls durch eine kleine Menge Honig ersetzen.

Ein weiterer nützlicher Tipp für die Zubereitung von selbstgebackenen Kuchen ist die Verwendung von Obst: Da es bereits sehr süss ist, ist es nicht notwendig, zusätzlichen Zucker (künstlich oder klassisch) hinzuzufügen.

Was die Null-Getränke betrifft, so sollten wir sie so weit wie möglich vermeiden und stattdessen gutes Detox-Wasser (aus Wasser und frischem Obst/Gemüse, das mit Eiswürfeln aufgegossen wird), Kräutertees und kalte Tees oder einfache Limonade bevorzugen.

Wie bei allen Dingen sind es die Gewohnheiten, die den grössten Schaden anrichten, daher versuchen wir immer (soweit möglich), unsere Aufnahme dieser Produkte zu begrenzen. Wenn Sie Probleme haben, können Sie jederzeit die Hilfe und Unterstützung eines guten Ernährungsberaters in Anspruch nehmen: Ich versichere Ihnen, dass die Ernährung so abwechslungsreich und reichhaltig sein wird, dass Sie nicht mehr das Bedürfnis haben werden, auf bestimmte Lebensmittel zurückzugreifen.

Wenn Sie einen ersten Besuch bei mir in der Praxis oder online buchen möchten, können Sie auf diesen Link klicken.


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