Heisshunger: Lernen Sie ihn kennen, um ihn zu bekämpfen.

Experten bezeichnen den Heisshunger oder das „Emotional Eating“ als die Tendenz, Essen als Bewältigungsstrategie zur Stressbewältigung einzusetzen.

Es handelt sich um eine Störung, die mit einer Veränderung des Essverhaltens als Reaktion auf negative emotionale Reize einhergeht und entweder zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme oder zur Vermeidung von Nahrung führen kann. Es handelt sich um eine Essstörung, die bei 40% aller fettleibigen Menschen auftritt.

Die Symptome variieren je nach Art der aufgetretenen Störung: Typisch sind generalisierte Hungerattacken zu jeder Tageszeit, ständiger Hunger oder ein nicht enden wollender Appetit, zu schnelles Essen, auch ohne Hungergefühl, Verlust der Kontrolle über die aufgenommene Nahrungsmenge.

Die ersten Momente eines Essanfalls mögen angenehm sein, aber diese Gefühle halten selten lange an, und die anfängliche Freude wird bald von Ekel– und Schuldgefühlen abgelöst: Sie fühlen sich vielleicht sogar angewidert oder schämen sich für Ihr Verhalten. Verlegenheit kann zu Isolation und Verstecken führen, um zu essen. Manche Menschen fühlen sich von dem, was sie tun, angewidert, können aber trotzdem nicht aufhören.

Der Schweregrad des Problems lässt sich anhand der Anzahl der „Essanfälle“ bestimmen: leicht (1-3 Essanfälle pro Woche), mittelschwer (4-7 Essanfälle pro Woche), schwer (8-13 Essanfälle pro Woche). Sie werden in der Regel nicht durch körperliche Betätigung kompensiert.

Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe, warum Menschen unter Heisshunger leiden:

  • psychologische Motivationen: Sie verursachen Heisshunger, der bei Angstzuständen, Depressionen, allgemeiner Traurigkeit und allgemein gestörten Gemütszuständen ausgelöst wird. Studien haben bestätigt, dass das Essverhalten unter Stressbedingungen durch bestimmte biologische Mechanismen beeinflusst wird. Chronischer Stress führt zu einer Veränderung in der Regulierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA). In Tierversuchen hat sich gezeigt, dass die Aktivierung der HPA-Achse das Essverhalten (und damit den Heisshunger) durch die Freisetzung von CRH (Corticotropin-Releasing-Hormon) und Urocortin beeinflusst, das die Ghrelin-Sekretion (auch als „Hungerhormon“ bekannt) unterdrückt und auf bestimmte Rezeptoren im Hypothalamus wirkt, die zusammen die Nahrungsaufnahme reduzieren.
  • biologische Gründe: wenn die Arbeit des Hypothalamus die Kontrolle des Appetitgefühls verändert hat. Essen, wenn man keinen Hunger hat, ist eine Veränderung des Kontrollmechanismus durch den Hypothalamus. Unter diesen Umständen nimmt der Körper einen zu niedrigen Zuckerspiegel im Körper wahr, was das Bedürfnis nach Nahrung auslöst, um ihn zu beruhigen. Diese Zustände sind bei Menschen, die unter Hypoglykämie leiden, sehr häufig. Im Gehirn gibt es Wächter, die den Körper warnen, wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist (Unterzuckerung – Hypoglykämie), und als Reaktion darauf das Bedürfnis nach Nahrung und die Massnahmen zu deren Beschaffung einleiten. Jüngste wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Fettleibigkeit, Essstörungen im Allgemeinen und Heisshunger im Besonderen auf einer Fehlfunktion dieser Mechanismen beruhen können.

 

Wie wird man mit Heisshunger fertig?

Als Erstes muss die Ursache ermittelt werden, vor allem, wenn es sich um eine psychologische Ursache handelt: Es gilt zu verstehen, was Angst, Stress oder Schmerzen auslöst, Fragen, die beantwortet werden müssen, um die Anfälle von nervösem Hunger zu lindern und zu reduzieren.

Es ist eine gute Idee, im Alltag nach Ablenkungen oder Alternativen zu suchen, mit Momenten, die es dem Gehirn erlauben, nicht durch zwanghafte Appetitanfälle stimuliert zu werden, damit es nicht dazu verleitet wird, dem Körper mehr Nahrung abzuverlangen. Häufige Bewegung oder Entspannungstechniken (Autogenes Training, Power-Yoga, Pilates…) können helfen, den Heisshunger zu stillen. Es ist gut, sich stark auf die Problemerkennung zu konzentrieren, da Heisshunger, wenn er unterschätzt wird, zu schwerwiegenden Folgen wie Arthritis, Fettleibigkeit, psychischen Problemen, „Schlaganfall“ und „Herzinfarkt“ führen kann.

In Bezug auf die Ernährung sollte man jedoch versuchen, eine ausgewogene und gesunde Ernährung beizubehalten, um die Situation unter Kontrolle zu halten und schlimmere Probleme zu vermeiden.

Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung können Naturheilmittel eingesetzt werden, um ständigen Heisshungerattacken entgegenzuwirken: Engelwurz, Passionsblume und Linde beispielsweise helfen gegen Angstzustände, während Bitterorange und Rhodiola gegen Heisshungerattacken helfen.

Generell empfehle ich Ihnen, bei diesen Heisshungerattacken immer einen erfahrenen Ernährungsberater zu konsultieren, denn nur dieser kann Sie richtig unterstützen und Ihnen einen richtigen Lebensstil mit neuen Essgewohnheiten vermitteln, der Ihnen hilft, aus diesem Teufelskreis auszubrechen.

Wenn Sie mehr über das Thema erfahren und gemeinsam eine endgültige Lösung für diese Probleme finden möchten, können Sie einen ersten Termin in der Praxis oder online buchen, indem Sie auf diesen Link klicken.


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