03 Jan. Emotionales Essen: Warum essen wir mehr, wenn wir gestresst sind?
Stress ist zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden: Zwischen beruflichen Verpflichtungen, familiären Verpflichtungen und der ständigen Bombardierung mit äußeren Reizen befinden wir uns fast immer in einem Zustand der Anspannung.
Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, warum wir uns in Zeiten größten Stresses unwiderstehlich zu Süßigkeiten, salzigen Snacks oder solchen mit vielen raffinierten Kohlenhydraten hingezogen fühlen?
Die Antwort kommt aus der Wissenschaft und ist in einem Hormon zu finden, das Cortisol genannt wird und eine Schlüsselrolle bei der Art und Weise spielt, wie wir auf Stress reagieren, was sich auch direkt auf unsere Lebensmittelauswahl auswirkt.
Das auch als „Stresshormon“ bezeichnete Cortisol wird von den Nebennieren als Reaktion auf Situationen ausgeschüttet, die als bedrohlich oder herausfordernd empfunden werden (und Stress gehört zweifelsohne dazu). Dies ist ein unverzichtbarer Mechanismus für unser Überleben, aber unter chronischen Stressbedingungen kann Cortisol zu erheblichen Ungleichgewichten führen, einschließlich eines verstärkten Verlangens nach kalorienreichen und ungesunden Lebensmitteln.
Positiv zu vermerken ist, dass sowohl die wissenschaftliche Forschung als auch meine Berufserfahrung es mir ermöglicht haben, bestimmte Nährstoffe zu identifizieren, die sich positiv auf unseren geistigen und körperlichen Zustand auswirken und uns helfen können, Stress besser zu bewältigen.
Aber warum essen wir impulsiv, wenn wir gestresst sind?
Wenn der Cortisolspiegel sehr hoch ist, geht unser Körper in den „Kampf-oder-Flucht“-Modus über und interpretiert Stress als Bedarf an sofortiger Energie: Dies führt dazu, dass wir uns nach zucker- und fettreichen Lebensmitteln sehnen, also nach schnellen Energiequellen, die der Körper als nützlich erachtet, um mit der Bedrohung fertig zu werden.
Das Risiko besteht jedoch darin, dass wir in eine Endlosschleife geraten: Stress führt dazu, dass wir essen, um uns besser zu fühlen, was uns wiederum mit Schuldgefühlen und folglich mit weiterem Stress erfüllt, so dass wir wieder am Anfang stehen. Außerdem führen diese Lebensmittel zu schnellen Blutzuckerspitzen mit anschließendem, ebenso schnellem Absinken des Blutzuckerspiegels, was unsere Stimmung verschlechtern und unsere Reizbarkeit erhöhen kann.
Eine in der Fachzeitschrift Psychoneuroendocrinology veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass Menschen, die unter chronischem Stress leiden, im Durchschnitt 20 Prozent mehr Kalorien zu sich nehmen als Menschen in ruhigeren Lebensumständen – ein Phänomen, das als „emotionales Essen“ bekannt ist und sich nicht nur auf unser Körpergewicht auswirkt, sondern auch unsere allgemeine metabolische Gesundheit beeinträchtigen kann.
Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es Lebensmittel, die den negativen Auswirkungen von Cortisol entgegenwirken und unser geistiges und körperliches Wohlbefinden verbessern können. Der Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Magnesium sind, kann zum Beispiel zur Entspannung des Nervensystems beitragen. Stress neigt nämlich dazu, die Magnesiumreserven des Körpers zu verbrauchen. Deshalb ist es sehr wichtig, Magnesium über die Nahrung oder, falls nötig, mit einem speziellen Präparat zuzuführen.
Lebensmittel wie Spinat, Avocado, Mandeln und Kürbiskerne sind besonders reich an diesem Mineral. Die Universität Cardiff hat in umfangreichen Untersuchungen gezeigt, dass eine Ernährung, die reich an diesem Mineralstoff ist, den Cortisolspiegel bei Menschen mit hohem Stresslevel um 13 % senken kann, was auch zu einer besseren Schlafqualität beiträgt.
Darüber hinaus haben die Ergebnisse gezeigt, dass eine regelmäßige Einnahme bereits nach vier Wochen Stresssymptome (einschließlich Nervosität und Schlafstörungen) verringern kann.
Ein weiterer wichtiger Nährstoff ist zweifellos Omega-3, eine Fettsäure, die in Lebensmitteln wie ölhaltigem Fisch, Walnüssen und Leinsamen enthalten ist und die den Cortisolspiegel senken und die Gehirnfunktion verbessern kann, was zu einer stabileren Stimmung führt.
Sein regelmäßiger Verzehr kann die Produktion von Cortisol als Reaktion auf Stresssituationen deutlich reduzieren und uns so widerstandsfähiger gegen die negativen Auswirkungen von Stress machen.
Außerdem empfehle ich Ihnen, besonders auf Tryptophan zu achten, eine essenzielle Aminosäure, die unser Körper zur Bildung von Serotonin (auch „Glückshormon“ genannt) verwendet und die in Lebensmitteln wie Eiern, Bananen, Chiasamen oder Schokolade (vorzugsweise roh verarbeitet, um alle Nährstoffe zu erhalten) enthalten ist.
Vergessen wir nicht, den Verzehr von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten zu reduzieren, die zwar „verlockend“ sind, aber den Insulinspiegel erhöhen und langfristige Stresszustände verschlimmern können. Stattdessen wählen wir komplexe Kohlenhydrate wie Quinoa, Hafer und Hülsenfrüchte, die die Energie allmählich freisetzen und den Blutzuckerspiegel stabil halten.
Obwohl Stress heute zu unserem Leben gehört, können wir seine Auswirkungen mit der richtigen Auswahl von Lebensmitteln erheblich reduzieren, unser allgemeines Wohlbefinden verbessern, auf unseren Körper hören und lernen, auf uns selbst zu achten.
Warum nutzen Sie nicht den Beginn des neuen Jahres, um mit diesem letzten Punkt zu beginnen? Wenn Sie sich auf den Weg machen möchten, um Stress abzubauen und Ihr Wohlbefinden zu verbessern, können Sie mich über diesen Link kontaktieren, damit wir ein erstes Beratungsgespräch vereinbaren können. Gemeinsam können wir eine maßgeschneiderte Strategie entwickeln, damit Sie sich Tag für Tag besser fühlen.
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