09 Jun Bauchkoliken: Was kann man tun und wie kann man ihr vorbeugen?
Bauchkoliken sind ein häufigeres Problem, als Sie sich vorstellen können: Sie betreffen Kinder und Erwachsene gleichermassen und sind durch starke Schmerzen gekennzeichnet, die zu Behinderungen führen und die davon Betroffenen beunruhigen können.
Es handelt sich um ein starkes und plötzlich auftretendes Unwohlsein, das sich mit Spasmen und Kontraktionen im Darm und Dickdarm äussert und sich auf die gesamte Bauchdecke ausbreitet, auch begleitet von Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, rektalen Blutungen, Schwellungen und Übelkeit.
Es kann von verschiedenen Darmabschnitten ausgehen und wird durch entzündliche Prozesse wie Darmerkrankungen (z.B. Morbus Chron und Reizdarmsyndrom) oder Behinderung der Durchgängigkeit des Darminhaltes (z.B. nach Anfällen schwerer Obstipation, wenn die Kotmasse beginnt, auf die Darmwände zu drücken und Schmerzen verursacht) verursacht.
Die häufigsten Ursachen für Bauchkoliken sind:
- Morbus Chron,
- IBS – Reizdarmsyndrom,
- Spastische Kolitis oder ulzeröse Kolitis,
- Darmverschluss,
- Stenose (sowohl entzündlicher als auch neoplastischer Natur),
- Darmbrüche,
- ungesunder Lebensstil und/oder falsche Ernährung,
- Stress (der psychische Zustand kann die Regelmässigkeit des Darms stark beeinflussen),
- Aufnahme grosser Mengen von Lebensmitteln (insbesondere fetthaltige oder frittierte Lebensmittel),
- virale oder bakterielle Infektionen,
- Ovarialzysten,
- Längere Einnahme bestimmter Medikamentenkategorien,
- Kälteschläge,
- Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln (z.B. Laktose oder Fruktose).
Bei Koliken infolge entzündlicher Zustände, wie Reizdarm oder Morbus Chron, ist es notwendig, sich an Ihren vertrauten Ernährungsberater zu wenden, der Ihnen eine spezielle Diät vorschlagen wird, die mit spezifischen Mikronährstoffen, Probiotika und Präbiotika ergänzt wird, um schmerzhafte Anfälle zu verringern.
Bei Koliken, die auf pathologische Zustände zurückzuführen sind, benötigen Sie die Unterstützung Ihres Arztes für ein mögliches pharmakologisches oder chirurgisches Vorgehen zur Lösung des Problems (zum Beispiel bei Neoplasien oder Darmbrüchen).
Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen sind auch nützlich, um das Vorhandensein von Darmverschlüssen und Meteorismus auszuschliessen.
Was ist bei einer Bauchkolik zu tun?
Zunächst einmal ist es wichtig, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu geraten (was die Empfindungen, die wir erleben, verstärken könnte); ich rate Ihnen, kalte Flüssigkeiten und feste Nahrung zu vermeiden; es ist besser, sich auf den Bauch zu legen und den Bauchbereich warm zu halten.
Wenn die Beschwerden vorbei sind, sollten ihre Ursachen mit einer gründlichen Untersuchung und ggf. mit einigen Tests zum Ausschluss bestimmter Ursachen (z.B. einem Laktose-/Fruktose-Atemtest oder einer Darmmikrobiom-Analyse) untersucht werden. Ihr Spezialist wird Sie nach einer sorgfältigen Anamnese zu dem für Ihre Erkrankung am besten geeigneten Test weiterleiten.
Welche Nahrungsmittel sollten wir vermeiden, wenn wir an einer Bauchkolik leiden?
Vermeiden Sie frittierte Lebensmittel, alkoholische Getränke, Würstchen, stimulierende Getränke wie Kaffee, Tee und Energy-Drinks, Schokolade, Milchprodukte, Tomaten und Obst wie Bananen, Feigen oder Wassermelone: alle Lebensmittel, die unsere Verdauung belasten und Anfälle von Bauchkoliken auslösen können, insbesondere bei Menschen mit Reizdarmsyndrom, Laktose- oder Fruktoseintoleranz.
Ebenfalls zu vermeiden sind alle Nahrungsmittel, die Meteorismus erzeugen können.
Wie kann eine Bauchkolik verhindert werden?
Die Prävention dieser Störung sollte immer sowohl auf die Lösung der zugrundeliegenden Probleme (z.B. Reizdarmsyndrom oder ein lang anhaltender Zustand von Verstopfung/Durchfall) als auch auf die Umsetzung eines gesunden Lebensmodells ausgerichtet sein, das auf richtiger Ernährung und regelmässiger körperlicher Aktivität basiert.
Die meisten Fälle von Bauchkoliken werden durch falsche Ernährung hervorgerufen, daher müssen wir als Erstes unsere Ernährung anpassen und genau darauf achten, was wir essen.
Die Ernährung ist in der Tat das wirksamste natürliche Mittel zur Verringerung von Anfällen.
Ja zu ballaststoffreichen Nahrungsmitteln (fördern die Darmbewegung) wie Vollkorn, brauner Reis, Quinoa, Dinkel und Hirse, begleitet von Gemüse wie Fenchel und Sellerie (auch gedünstet). Es ist wichtig, immer für eine angemessene Hydratation zu sorgen, indem eine ausreichende Menge an Flüssigkeiten (auch in Form von Kräutertees, vorzugsweise mit karminativen Eigenschaften) getrunken wird.
Wenn Sie an Bauchkoliken leiden oder solche erlitten haben und die Ursachen zur Lösung des Problems untersuchen möchten, können Sie hier einen Termin vereinbaren.