22 Nov. SYSTEMISCHE ENTZÜNDUNGEN: EINE UNSICHTBARE EPIDEMIE, DIE BEI TISCH BEKÄMPFT WERDEN MUSS
SYSTEMISCHE ENTZÜNDUNGEN: EINE UNSICHTBARE EPIDEMIE, DIE BEI TISCH BEKÄMPFT WERDEN MUSS
Wenn sie jedoch chronisch wird, kann sie zu einem stillen, aber sehr heimtückischen Problem werden: Systemische Entzündungen werden mit zahlreichen Gesundheitsstörungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit, Autoimmunerkrankungen und sogar einigen Formen von Krebs in Verbindung gebracht.
Doch was treibt diese unsichtbare Epidemie an?
Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Industrialisierung sowohl unseren Lebensstil als auch unsere Essgewohnheiten tiefgreifend verändert hat: Raffinierte Lebensmittel, Zuckerzusatz, Transfette und chemische Zusatzstoffe sind heute in verpackten Waren allgegenwärtig, und frische, nahrhafte Lebensmittel sind schnellen, verzehrfertigen und extrem verarbeiteten Varianten gewichen.
Man bedenke nur, dass eine in Nature Reviews Immunology veröffentlichte Studie gezeigt hat, dass ein erhöhter Verzehr von industriell gefertigten Lebensmitteln in engem Zusammenhang mit einer höheren Inzidenz chronischer Entzündungen steht, was zum Teil auf die Auswirkungen auf die Darmmikrobiota zurückzuführen ist, ein Ökosystem, das aus Milliarden von Bakterien besteht und eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts unseres Immunsystems spielt.
Wenn es durch eine ballaststoffarme und an chemischen Zusatzstoffen reiche Ernährung verändert wird, kann es übermäßig reagieren und einen ständigen Entzündungszustand auslösen. Es handelt sich jedoch nicht nur um einen ernährungsbedingten Zustand: Bewegungsmangel, chronischer Stress und unzureichende Ruhe können ebenfalls dazu beitragen.
Der Gedanke, dass Nahrung Medizin sein kann, ist nicht neu, denn schon Hippokrates sagte: „Lass die Nahrung deine Medizin sein“, aber die wissenschaftliche Forschung hat große Fortschritte gemacht, um zu zeigen, wie die Art der Ernährung die systemische Entzündung beeinflussen kann.
Ein Ansatz, der auf einer entzündungshemmenden Ernährung basiert, bedeutet nicht nur den Verzicht auf potenziell schädliche Lebensmittel, sondern auch die Zufuhr bestimmter Nährstoffe, die unser Immunsystem positiv beeinflussen können.
Eine im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie untersuchte die Auswirkungen einer typisch mediterranen Ernährung, d. h. einer Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten ist, und zeigte, dass diese Kombination in der Lage ist, den Spiegel des C-reaktiven Proteins (CRP), eines Entzündungsmarkers, zu senken.
Die Forschung schlägt auch vor, welche Lebensmittel die Stars auf unserem Tisch sein sollten, z. B.:
- Obst und Gemüse, insbesondere farbenfrohes, das reich an Antioxidantien wie Vitamin C, Polyphenolen und Carotinoiden ist; Beeren, Zitrusfrüchte, Spinat und Brokkoli sind hervorragende Beispiele;
- gesunde Fette, die in Lebensmitteln wie Avocados, Nüssen und nativem Olivenöl extra enthalten sind, die eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben und den Cholesterinspiegel senken;
- Gewürze und Kräuter wie Ingwer, Kurkuma und Zimt mit entzündungshemmenden Eigenschaften, die durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt sind;
- Vollkorngetreide wie Reis, Quinoa und Dinkel, die Ballaststoffe enthalten, welche die Darmmikrobiota unterstützen und folglich die Entzündungsreaktion modulieren;
- Hülsenfrüchte, die reich an pflanzlichen Proteinen und Ballaststoffen sind, die dazu beitragen, die glykämischen Spitzen zu reduzieren, die die Entzündung anheizen können.
Ebenso gibt es Lebensmittel, die Entzündungen auslösen oder anheizen können, so dass bei einer entzündungshemmenden Diät der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel unbedingt in Betracht gezogen werden sollte, z. B.
- Zuckerzusatz, dessen übermäßiger Verzehr in engem Zusammenhang mit einem Anstieg der systemischen Entzündung steht, wie auch in einer in der Zeitschrift Jama Internal Medicine veröffentlichten Studie festgestellt wurde, die zeigt, dass eine zuckerreiche Ernährung das Risiko des Auftretens chronischer Krankheiten erhöhen kann;
- Transfette, die in vielen verpackten Produkten enthalten sind und die die Zusammensetzung der Zellmembranen verändern, wodurch ein entzündungsfördernder Zustand gefördert wird;
- rotes und verarbeitetes Fleisch, dessen regelmäßiger Verzehr mit einem erhöhten Auftreten sogar schwerer Krankheiten in Verbindung gebracht wurde;
- extrem verarbeitete Lebensmittel wie abgepackte Snacks, Kekse, Knabbereien und zuckerhaltige Getränke, die eine Kombination von Inhalts- und Zusatzstoffen enthalten, die unser Körper nur schwer verstoffwechseln kann, was zu Entzündungsreaktionen führt.
Der Schlüssel zur Verringerung von Entzündungen liegt nicht nur darin, „was wir essen“, sondern auch darin, „wie“ und „wann“.
So können beispielsweise Diätprogramme wie intermittierendes Fasten (wenn es von einem erfahrenen Ernährungsberater empfohlen und überwacht wird), Essen in ruhiger, entspannter Umgebung, die es uns ermöglicht, unsere Mahlzeiten in Ruhe zu genießen, und gutes Kauen (was dazu beiträgt, dass wir uns schneller satt fühlen) die Entzündungsreaktion erheblich verbessern und gleichzeitig den daraus resultierenden Stress für unser Nervensystem verringern.
Wenn wir wissen, welche Lebensmittel wir wählen, wie wir sie ergänzen und welche Strategien wir anwenden, kann das für unser Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung sein. Jeder Mensch ist einzigartig und der Weg zu einer ausgewogenen Ernährung sollte es auch sein. Wenn Sie also diese Fragen vertiefen möchten, können Sie eine Erstberatung bei mir im Studio buchen: Ich empfange in Lugano, Pontresina und Zürich oder, wenn Sie es vorziehen, auch online.
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