04 Juli Bluthochdruck und Ernährung: Es kommt nicht nur auf das Salz an.
Wenn wir über Bluthochdruck reden, denken wir sofort an Salz: wie man es weglassen, reduzieren oder ersetzen kann… Und es stimmt, zu viel Natrium in der Ernährung ist eine der Hauptursachen für hohen Blutdruck und damit für Herz-Kreislauf-Risiken.
Wir sollten aber nicht bei diesem einen Punkt stehen bleiben, weil wir sonst eine wichtigere und nützliche Sache übersehen könnten: Bluthochdruck ist nicht nur das Ergebnis davon, wie viel Natrium wir zu uns nehmen, sondern auch davon, was in unserer täglichen Ernährung fehlt.
Die Ernährung kann aber ein super therapeutisches Mittel sein, das nicht nur den Blutdruck senkt, sondern auch Herz, Nieren und Gehirn vor langfristigen Schäden schützt… Dazu muss man aber die Mechanismen kennen und gezielt handeln, statt nur allgemeine Tipps zu befolgen.
Bluthochdruck ist das sichtbare Zeichen für ein gestörtes inneres Gleichgewicht: chronische Entzündungen, Verhärtung der Arterienwände, oxidativer Stress, Nährstoffmangel und hormonelle Störungen. Nicht umsonst wird er oft als „stiller Killer“ bezeichnet, da er keine offensichtlichen Symptome zeigt, bis es zu spät ist.
Eine der am meisten unterschätzten Dynamiken betrifft die Rolle von Kalium, einem Mineral, das für die Regulierung des Blutdrucks wichtig ist, da es mit Natrium im Gleichgewicht steht und dem Körper hilft, überschüssiges Natrium über den Urin auszuscheiden. Wenn Kalium in der Ernährung fehlt, was oft der Fall ist, wenn man nicht genug Gemüse isst, können schon kleine Mengen Natrium problematisch werden.
Eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass eine Erhöhung des Kaliumanteils in der Ernährung in Kombination mit einer Reduzierung des Natriumanteils einen signifikanteren Effekt auf die Senkung des Blutdrucks haben kann als eine reine Natriumrestriktion: Dies bestätigt erneut, dass die Gesamtqualität der Ernährung wichtiger ist als die einzelnen Mengen und dass es nicht darauf ankommt, einzelne Zutaten zu eliminieren.
Um den Blutdruck zu senken und langfristig stabil zu halten, sollte man nicht nur auf schädliche Lebensmittel verzichten, sondern auch auf schützende Lebensmittel setzen und mehr kalium-, magnesium-, lösliche Ballaststoffe und polyphenolhaltige Lebensmittel essen.
Frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Quinoa, Vollkorngetreide, Trockenfrüchte und Ölsaaten sind dabei sehr wertvolle Verbündete.
Magnesium zum Beispiel wirkt entspannend auf die Muskulatur der Blutgefäße und fördert die Regulierung des Elektrolythaushalts.
Es wurde nachgewiesen, dass Magnesiummangel mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck und metabolischem Syndrom verbunden ist. Eine in „Hypertension“ veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass die Einnahme dieses Minerals bei Menschen mit Bluthochdruck zu einer deutlichen Senkung des Blutdrucks führt, auch ohne Medikamente.
Nicht weniger wichtig sind die natürlichen Nitrate in einigen Gemüsesorten wie Rote Beete, Rucola und Spinat, die nach dem Verzehr in Stickstoffmonoxid umgewandelt werden, eine gefäßerweiternde Substanz, die die Entspannung der Arterienwände fördert und die Durchblutung verbessert.
Auch hier sind die Effekte messbar: Mehrere Studien haben bereits nach wenigen Tagen regelmäßigen Verzehrs von Rote Beete eine Senkung des systolischen Blutdrucks festgestellt.
Auch Ballaststoffe spielen eine wichtige Rolle: Sie tragen nicht nur zur Darmgesundheit und zum Wohlbefinden bei (in Verbindung mit dem Herz-Kreislauf-System), sondern reduzieren auch die Aufnahme von Zucker und Fetten und beugen so Blutzuckerspitzen und Fettansammlungen vor, die die Gefäßwände schädigen.
Wenn die Ernährung über Jahre hinweg unausgewogen war oder bestimmte Bedingungen vorliegen, die die Darmresorption beeinträchtigen, kann es sinnvoll sein, (immer unter Anleitung eines Ernährungsberaters und nach einer gründlichen klinischen und biochemischen Untersuchung) mit einer gezielten Nahrungsergänzung auf Basis von Magnesium (in Form von Bisglycinat oder Citrat), Kalium, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D einzugreifen.
Es ist wichtig, nicht einfach irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen oder auf Hörensagen zu hören, sondern zu verstehen, welche Mechanismen dabei eine Rolle spielen, und dann genau zu handeln, denn eine gut geplante und abgestimmte Ergänzung kann einen großen Unterschied machen.
Bei der Colombo-Methode geht es nicht nur darum, Lebensmittel zu zählen oder bestimmte Nährstoffe zu reduzieren: Jeder Ernährungsplan beginnt mit einer genauen Analyse der individuellen Situation: Lebensstil, Blutuntersuchungen, Analyse der Darmflora, Überwachung der Schlafqualität und der Herzfrequenzvariabilität (HRV), um ein klares Bild zu erhalten und präzise Maßnahmen ergreifen zu können, um das richtige Gleichgewicht zu finden.
Dieses Gleichgewicht wird auf mehreren Ebenen wiederhergestellt, wie zum Beispiel durch die Regulierung des Hormonhaushalts und die Verringerung von Entzündungen, und zwar nicht durch Einschränkungen, sondern durch Regeneration, mit dem Ziel, das Wohlbefinden und einen langfristig stabilen Stoffwechsel wiederherzustellen.
Sich um sich selbst zu kümmern bedeutet, dem Körper die richtigen Mittel zu geben, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen, ohne strenge Diäten oder improvisierte Heilmittel. Man braucht einen bewussten, maßgeschneiderten Weg, um die Mechanismen wieder in Gang zu bringen, die mit der Zeit ins Stocken geraten sind.
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