Autoimmunerkrankungen und Darmmikrobiom: Gibt es einen Zusammenhang?

Wenn wir über Autoimmunkrankheiten sprechen, öffnet sich eine wahre Welt, vor allem wenn wir das Darmmikrobiom (eine Ansammlung von etwa 100 Milliarden Organismen wie Bakterien, Pilze, Einzeller und Viren, die unter normalen Bedingungen friedlich koexistieren und unseren Gesundheitszustand mitbestimmen) mit einbeziehen.

Die wissenschaftliche Forschung richtet sich daher zunehmend auf die Untersuchung von Mikroorganismen und Krankheiten, die mit der intestinalen Permeabilität zusammenhängen (eine besondere Bedingung, die es den Bakterien ermöglicht, die Darmbarriere zu überwinden und Organe wie Leber, Milz und Lymphknoten zu erreichen, wodurch eine Reaktion des Immunsystems gegen den Körper ausgelöst wird).

Laut einer Forschergruppe der Yale School of Medicine können Autoimmunkrankheiten wie zum Beispiel der systemische Lupus erythematodes durch ein im Darm vorhandenes Bakterium (Enterococcus Gallinarum) hervorgerufen werden, das durch Permeabilität in den Körper, insbesondere in die Milz und die Lymphknoten, eindringen kann und dort einen Entzündungsprozess auslöst, der die Vermehrung von Autoantikörpern (Antikörper, die auch gesunde Zellen im Körper angreifen) induziert.

Der Gegenbeweis kam, als andere Arten von Bakterien künstlich in die gleichen Organe eingeführt wurden, die eine solche Immunreaktion nicht auslösten.

Bei veränderter intestinaler Permeabilität wird der transzelluläre Weg, der für den Transport der verschiedenen Substanzen durch das Darmlumen genutzt wird, ineffizient, während der parazelluläre Weg sich erweitert und grosse Mengen an Material in den Blutkreislauf gelangen lässt, was Entzündungs- und Autoimmunreaktionen auslöst.

Zonulin ist eines der Proteine, die für den Transfer bestimmter gelöster Stoffe aus dem Lumen in das Darmepithel verantwortlich sind, so dass seine Messung einen guten Indikator für die intestinale Permeabilität darstellt.

Sein Anstieg wurde mit dem Auftreten verschiedener Autoimmunerkrankungen wie Zöliakie, Typ-1-Diabetes, Lupus, rheumatoider Arthritis, multipler Sklerose und Hashimoto-Schilddrüsenentzündung in Verbindung gebracht.

Aus diesem Grund ist die normale Wiederherstellung des Darmmikrobioms mit der Integration spezifischer Probiotika und Präbiotika die beste Lösung, um die mit der dysbiotischen Bakterienflora verbundenen Bedingungen zu bewältigen und den Ausbruch von Autoimmunerkrankungen zu verhindern.

Die Wiederherstellung der Zusammensetzung der Mikrobiota und der Struktur der mikrobiellen Gemeinschaft führt plausibel zu einer normalen Funktion, zur Darmhomöostase und zur Abwehr der physischen und immunologischen Barriere.

Es sollte daran erinnert werden, dass unsere Mikrobiota sehr wichtige Aufgaben erfüllt, wie zum Beispiel:

  • Schutzschild gegen pathogene Organismen.
  • Unterstützung der Verdauung und Absorption von Nährstoffen.
  • Synthese von essenziellen Vitaminen und Aminosäuren.
  • Produktion von Substanzen, die Immun- und Stoffwechselreaktionen regulieren.

Aus diesem Grund schlage ich Ihnen vor, einen Test zur Bewertung der Zusammensetzung des Darmmikrobioms durchzuführen (dies ist eine einfache und schnelle Analyse, basierend auf der Koprokultur, die keine Kontraindikationen hat und nicht invasiv ist), um im Falle einer Dysbiose einzugreifen, die Ernährung zu modifizieren und spezifische Bakterienstämme zu integrieren.

Eine ballaststoffarme, aber proteinreiche Ernährung erhöht das Risiko, Krankheitserreger zu entwickeln, was den Darm in einen dysbiotischen Zustand versetzt.

Auch eine geringe Zufuhr von Mikro- und Makronährstoffen kann die Zusammensetzung des Mikrobioms negativ beeinflussen: Aus diesem Grund ist es möglich, je nach Ernährung ein grösseres (oder geringeres) Wachstum bestimmter Bakterienarten zu erzielen.

Unsere Ernährung ist in der Regel reich an Zucker, Fetten und Proteinen: alles Nährstoffe, die keinen Nutzen für das Mikrobiom haben, sondern im Gegenteil zu einem dysbiotischen Zustand führen können.

Wenn bei Ihnen Symptome wie Bauchschwellung, Verstopfung, Durchfall, Aerophagie oder chronische Müdigkeit auftreten, empfehle ich Ihnen, sich von einem Ernährungsexperten beraten zu lassen und Do-it-yourself zu vermeiden (was in solchen Fällen sehr gesundheitsschädlich sein kann).

 


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