21 Jan Mikrobiom und Herzinfarkt
Wie wir in früheren Artikeln gesehen haben, geht die wissenschaftliche Forschung zunehmend in Richtung der Untersuchung der menschlichen Mikrobiota und ihrer Korrelation mit verschiedenen Krankheiten.
Die Darmmikrobiota ist die Gruppe von Bakterien, die unseren Körper besiedelt.
Diese Bakterienflora lebt unter normalen Bedingungen in einem Zustand der Eubiose und trägt zur Aufrechterhaltung unserer Gesundheit bei, indem sie zahlreiche Aufgaben von primärer Bedeutung erfüllt, wie: die Synthese von Vitaminen und Aminosäuren, die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen wie Ballaststoffen und Mineralien oder die Produktion von Substanzen, die in der Lage sind, Immun- und Stoffwechselreaktionen zu regulieren.
Es ist leicht zu verstehen, wie eine dysbiotische Störung den Gesundheitszustand destabilisieren und die Entstehung und Entwicklung verschiedener Krankheiten, einschliesslich Autoimmunerkrankungen, begünstigen kann.
Eine kürzlich im European Heart Journal veröffentlichte Studie zeigt die Mitschuld eines Bakteriums (Escherichia Coli) bei einem Herzinfarkt.
Die Forscher untersuchten eine Stichprobe von 150 Personen und teilten sie in 3 gleich grosse Gruppen ein: in der ersten waren 50 Herzinfarktpatienten, in der zweiten diejenigen mit einem normalen Zustand (stabile Angina) und in der dritten eine Kontrollgruppe.
Die Forschung hat gezeigt, dass bei Probanden mit Herzinfarkt eine signifikant höhere Konzentration von Escherichia Coli vorhanden war als in den beiden anderen Gruppen.
Dies mag seltsam erscheinen, da E. Coli ein Bakterium ist, das sich normalerweise im Darm befindet, aber, wie wir bei der Behandlung der intestinalen Permeabilität gesehen haben, besteht die reale Möglichkeit, dass die Bakterien in das Blut eindringen könnten, mit der Freiheit, sich in allen Organen zu bewegen… und den daraus resultierenden Risiken des Falles.
Die Forscher identifizierten auch den Zellrezeptor, an den sich das E.Coli bindet, um die Thrombose zu erleichtern, und fanden einen spezifischen Inhibitor.
Diese Entdeckung könnte den Grundstein für einen präventiven Impfstoff gegen Infarkte und die Untersuchung von Therapien für akute Fälle legen.
Angesichts der Bedeutung der Mikrobiota und der Risiken, die Sie eingehen, wenn Sie sich in einem dysbiotischen Zustand befinden, oder der intestinalen Permeabilität, empfehle ich Ihnen, ihre Zusammensetzung regelmässig durch einen Mikrobiom-Test zu überwachen.
Diese Analyse basiert auf einer Stuhlprobe und ist völlig schmerzfrei und nicht invasiv. Das Ergebnis erlaubt es, die Zusammensetzung der Bakterienflora perfekt zu ermitteln, so dass man mit einer geeigneten Ergänzung von Probiotika und Präbiotika sowie einer Veränderung der Ernährung und des Lebensstils vorsorgen kann.
Angesichts der sensiblen Thematik rate ich Ihnen, nicht selbst zu experimentieren und immer einen Gesundheitsexperten zu Rate zu ziehen, der Ihnen die besten Ratschläge geben kann.