Blähungen, Müdigkeit, schlechte Verdauung? Fang wieder bei deinem Darm an.

Hast du dich schon mal aufgebläht gefühlt, obwohl du dich eigentlich gut ernährst? Das kommt öfter vor, als du denkst: Man gibt sich Mühe, fängt an, sich gesund zu ernähren, reduziert Zucker und raffiniertes Mehl, versucht, abwechslungsreich zu essen… und trotzdem bleibt das Völlegefühl, der Bauch bleibt angespannt und man fragt sich… warum fühle ich mich so, obwohl ich mich so gut ernähre?

Die Antwort könnte in einem heimtückischen und stillen Feind liegen, der Darmpermeabilität, einer wenig bekannten, aber weit verbreiteten Störung, insbesondere bei Menschen mit einem hektischen Lebensstil, die unter anhaltendem Stress leiden oder sich zu lange unausgewogen ernährt haben.

Der Darm ist, wie ich dir schon oft erklärt habe, nicht nur für die Verdauung zuständig, sondern eine hochspezialisierte Struktur, die eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Immun- und Stoffwechsels spielt. Seine Schleimhaut ist eine super ausgeklügelte selektive Barriere: Sie lässt Nährstoffe, Vitamine und nützliche Moleküle durch und verhindert gleichzeitig, dass potenzielle Schadstoffe eindringen.

Wenn diese „Filterfunktion“ gestört ist, verliert die Barriere ihre Integrität, die Verbindungen zwischen den Epithelzellen lockern sich und der Raum zwischen den Zellen öffnet sich auf ungewöhnliche Weise. Genau dann können normalerweise zurückgehaltene Stoffe (wie Proteinfragmente, bakterielle Endotoxine und entzündungsfördernde Moleküle) die Darmwand passieren und in den Blutkreislauf gelangen.

Das ist die Erklärung für die Darmpermeabilität (oder „Leaky Gut“), einen Zustand, der eine unkontrollierte Immunreaktion auslösen kann und zur Entstehung einer chronischen (oft stillen) Entzündung beiträgt, die zahlreiche Funktionen unseres Körpers beeinträchtigen kann.

Eine in „Frontiers in Immunology“ veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass eine Funktionsstörung der Darmbarriere nicht nur bei Magen-Darm-Beschwerden (wie dem Reizdarmsyndrom) eine Rolle spielt, sondern auch bei Autoimmunerkrankungen, Fettleibigkeit und chronischen Entzündungskrankheiten.

Eines der ersten Anzeichen für einen zu durchlässigen Darm ist Blähungen, oft zusammen mit Blähbauch, langsamer Verdauung oder unregelmäßigem Stuhlgang.

Viele Menschen mit einer erhöhten Durchlässigkeit berichten auch von chronischer Müdigkeit, Brain Fog (das Gefühl, einen Nebel im Kopf zu haben), diffusen Muskelschmerzen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Hautveränderungen wie Dermatitis oder Akne. All diese Symptome scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben, können aber eine gemeinsame Ursache haben: einen Darm, der seine Arbeit nicht mehr richtig macht.

In einer Studie, die in „Nutrients“ veröffentlicht wurde, wurde gezeigt, dass eine erhöhte Darmpermeabilität mit einer leichten systemischen Entzündung verbunden ist, also einer chronischen (oft stillen) Entzündung, die mit der Zeit zu Stoffwechselstörungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Stimmungsschwankungen und Insulinresistenz führen kann.

Man sollte nie erst warten, bis man sich schlecht fühlt, bevor man was unternimmt… Im Gegenteil, wenn die Symptome mild oder unspezifisch sind, ist es genau der richtige Zeitpunkt, sich um seinen Darm zu kümmern.

Aber warum wird die Darmbarriere beschädigt?

Die Ursachen können vielfältig sein und oft auch zusammenkommen. Zu den häufigsten gehören sicherlich chronischer Stress (der die Darmflora verändert und die Produktion von schützendem Schleim reduziert), unausgewogene Ernährung (ballaststoffarm oder zu reich an verarbeiteten Lebensmitteln, alkoholischen Getränken und raffiniertem Zucker), Missbrauch von Medikamenten (wie Antibiotika, NSAR oder Protonenpumpenhemmer), Darminfektionen und Dysbiose.

Die gute Nachricht ist, dass wir all dies sowohl vorbeugen als auch eventuelle Schäden beheben können, aber dafür braucht es Zeit, Ausdauer und einen individuellen Ansatz.

In erster Linie ist es wichtig, bei der Ernährung anzusetzen: Es reicht nicht aus, sich allgemein gesund zu ernähren, sondern man muss den Darm mit Lebensmitteln versorgen, die den Aufbau der Schleimhaut unterstützen und das Wohlbefinden unserer Darmflora fördern.

Wir können polyphenolreiche Lebensmittel wie Heidelbeeren, Granatapfel, grünen Tee und Kurkuma in unsere Ernährung aufnehmen und die Zufuhr von löslichen Ballaststoffen wie denen in Karotten und Flohsamen erhöhen, die ein schützendes Gel für die Darmwände bilden und die Produktion von nützlichen Fettsäuren wie Butyrat fördern.

Außerdem können wir gute Fette wie Omega-3-Fettsäuren wählen, die in nativem Olivenöl extra, Avocados, Ölsaaten und fettem Fisch enthalten sind und zur Verringerung systemischer Entzündungen beitragen, und alles vermeiden, was potenziell reizend wirkt.

Auch eine gezielte Nahrungsergänzung kann eine große Hilfe sein: In einigen Fällen (aber immer nur unter Anleitung eines guten Ernährungsberaters) kann es sinnvoll sein, Glutamin, Zink, Vitamin D, spezifische Probiotika und ausgewählte Milchsäurebakterien zu ergänzen.

Bei der Colombo-Methode ist die Darmgesundheit einer der Grundpfeiler, nicht nur für Leute mit Verdauungsproblemen, sondern auch für alle, die auf gesunde Weise abnehmen, neue Energie tanken, ihren Schlaf verbessern oder chronische Entzündungen in den Griff bekommen wollen.

Das Ziel ist immer, dem Körper zu helfen, sein Gleichgewicht wiederzufinden, und zwar ausgehend von dem Organ, das uns am meisten mit der Außenwelt verbindet.

Ignoriere keine Signale, die wie kleine Beschwerden wirken: Mit der Zeit können sie zu echten Hindernissen für dein Wohlbefinden werden. Ein gezielter Check-up kann dir helfen, zu verstehen, was nicht funktioniert und was du tun kannst, um dich wieder rundum wohl zu fühlen. Du kannst ihn buchen, indem du auf den grünen Button unten klickst.


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